Neuraltherapie und Allergien

Was sind Allergien aus regulationsmedizinischer Sicht?

Allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma, allergische Ekzeme sind Entzündungen, die aus einer übertriebenen Abwehrreaktion des Körpers entstehen. Der Körper wehrt sich gegen an sich alltägliche Substanzen wie Blütenstaub, Insektengift, Metalle oder Duftstoffe, wie wenn diese eine Infektion verursachen und den Organismus in Lebensgefahr bringen könnten. Er missversteht ihre Information auf der Haut oder Schleimhaut. Dieses Missverstehen hat verschiedene immunologische zum Teil noch unbekannte Gründe. Es ist aber immer primär mit einer Überempfindlichkeit des vegetativen Nervensystems verbunden, die schliesslich zur falschen Immunantwort führt.

Das vegetative Nervensystem

Der Körper hat grob gesagt zwei Nervensysteme: Das eine zentral organisiert geht vom Gehirn und Rückenmark aus und versorgt den ganzen Körper mit den meist dickeren Nervenfasern für Muskelbewegung, Sinnesempfindungen (Schmerz Temperatur, Vibration, Druck etc) und ihre Koordination. Das zweite , das vegetative Nervensystem , ist wie ein dichtes Netz über sämtliche Körperzellen verteilt und sorgt für den Informationsaustausch unter den Zellen und für die vitalen Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung, Stoffwechselfunktionen und vieles andere mehr z.B. auch für das Funktionieren der Immunbwehr. Es ist nicht in einem Zentrum gesteuert sondern reagiert als ganzes auf Impulse die von jeder Körperzelle ausgehen können. So ist der Organismus immer vollständig über jeden Einzelteil orientiert und kann gestörte Gebiete ohne Zeitverzug zum Beispiel mit mehr Blut versorgen, um einer Belastung standzuhalten oder von der Blutversorgung isolieren um eine Auskühlung zu verhindern. Das vegetative Nervensystem hat aber auch Speicherfunktion, das heisst, die Informationen und Verletzungen werden nicht vergessen. So bleiben schwache Stellen zum Beispiel Narben von Verletzungen oder Entzündungen übersenibel, wie wenn sich der Organismus dieser Stellen ganz besonders annehmen wollte. Dies kann einerseits zu vegetativen Störungen wie chronischen Schmerzen und Krankheiten andererseits aber zu einer Überempfindlichkeit der Scheimhäute führen. Dies ist vor allem bei früheren Infektionen der Nase und ihrer Nebenhöhlen, des Rachens und der Bronchien der Fall. Wenn solche Infektionen nicht gut abgeheilt sind, können sie das ganze Leben als Störfelder und Grundlagen für allergische Reaktionen wirken.

Behandlung der Allergien mit Neuraltherapie

Die beruhigende Wirkung von lokalen Betäubungsmitteln wie Procain auf gestörtes Körpergewebe wurde schon anfangs des 2o. Jahrhunderts festgestellt. Durch Beobachtung und intensive Forschungen konnten elektrische Wirkungen des Mittels auf die Zellmembranen und die Wassermoleküle zwischen den Zellen gefunden werden, die die harmonisierenden Effekte erklären. Procain kann also die überempfindlichen Fasern des vegetativen Nervensystems stabilisieren und den alten "Verletzungsstress" in den Narben entspannen. So ist bei Allergien nicht so sehr entscheidend , welche Substanz nicht ertragen wird sondern vielmehr, warum eine Unverträglichkeit überhaupt zustande kommt. Es muss also nach alten Entzündungen und Verletzungen im Reaktionsgebiet und auch sonst im Organismus gesucht werden, um diese Stellen mit Procaininfiltrationen zu "entstressen". So kann in vielen Fällen zum Beispiel eine Pollenallergie (Heuschnupfen) mit Behandlungen im Bereiche der Nasennebenhöhlen und der Tonsillen behoben werden. Meist sind allerdings mehrere Behandlungen in aufeinanderfolgenden Jahren nötig.

Leistungspflicht der Krankenkassen

Die Leistungspflicht für die lokale und segmentale Neuraltherapie ist seit 1.7.2011 explizit im Anhang 1 KLV erwähnt als unumstrittene, schulmedizinische diagnostische und therapeutische Lokalanästhesie. Dieser Eintrag ist definitiv und ohne zeitliche Limitation.

 

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