Eisenmangel, Müdigkeit, Haarausfall, Konzentrationsstörungen, Muskelverspannungen, Ferinject

Eisenmangel

Eisenmangel ist sehr häufig vor allem bei Frauen und Kindern. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Leistungsschwäche, Haarausfall, Darmstörungen, Lust nach Süssigkeiten und andere Störungen können durch Eisenmangel verursacht sein und mit Eiseninjektionen/-infusionen gebessert oder geheilt werden. Andere Ursachen müssen natürlich ebenfalls in Betracht gezogen und ausgeschlossen werden. Mit Eisentabletten können die Eisenreserven nicht in nützlicher Frist aufgefüllt werden.

Körpereisen

Der menschliche Körper enthält etwa 5 Gramm Eisen in verschiedenen Verbindungen. Das meiste ist im Hämoglobin gebunden (ca 3 g) und dient dem Sauerstofftransport. Diese ganz zentrale Funktion wird vom Körper bis zuletzt verteidigt. Erst wenn die Eisenreserven aufgebraucht sind, beginnt das Hämogobin im Blut zu sinken. Sein Wert ist daher als Massstab für das Körpereisen und seine Reserven ungenügend. Vorher leiden andere Funktionen, die der Energiebereitstellung und Zellteilung dienen. Myoglobin in den Muskeln (ca 0,5 g ) ist für die Muskelkraft entscheidend. In allen Zellen sind die Mitochondrien mit eisenhaltigen Enzymen augestattet, die der Energiebereitstellung dienen. Eisenmangel hat auf diese Funktionen einen wichtigen Einfluss. Ferritin enthält das Speichereisen (0,5 - 1,5 g) Sein Wert im Blut gibt sehr gut wieder, ob der Körper genug Eisen hat oder nicht. Die Normwerte sind durch die Auswahl der Testpersonen bei Frauen mit 15 oder 30 ng/ml viel zu tief angesetzt und sollten wie bei Männern nicht tiefer als 100ng/ml sein.

Eisenverlust/Eisenaufnahme

Pro Tag verliert der Mensch durch abgestorbene -Darm- und Hautzellen, Schweiss und normalen geringen Blutverlust im Darm ca 1 mg Eisen. Durch die Menstruation verlieren Frauen zusätzlich etwa 400 mg Eisen pro Jahr je nach Blutungsstärke und Häufigkeit. Die Einnahme von Aspirin und Rheumamedikamenten oder Blutverdünnern führt ebenfalls zu vemehrtem Blut- resp.Eisenverlust. Krankheiten wie M. Crohn, Colitis ulcerosa oder Gefässstörungen im Darm können ebenfalls einen Eisenmangel begünstigen. Eine Blutspende von 500 ml Blut entspricht einem Eisenverlust von ca 240 mg Eisen d.h. soviel wie ein Mann in 8 Monaten normalerweise verliert. (Frauen mit Menstruation in ca 4 Monaten)

Die Eisenaufnahme durch die Ernährung ist in einem engen Rahmen limitiert und beträgt ebenfalls ca 1 mg pro Tag. Sie kann bei starkem Eisenmangel etwas höher sein, sofern stark eisenhaltige Nahrung oder Eisentabletten zugeführt werden. Das Auffüllen der Eisenreserven durch den Darm ist aber nur über Jahre möglich sofern der Eisenverlust auf ein Minimum reduziert ist.

Vom Darm wird Eisen nur als Fe++ aufgenommen. Das in der Nahrung meist als Fe+++ vorhandene Eisen muss zuerst reduziert werden. Eisentabletten werden zu maximal 10% aufgenommen. 90 bis 99 % werden im Stuhl wieder ausgeschieden und sind für die Verstopfung, den schwarzen Stuhl und die anderen Nebenwirkungen veantwortlich. Sie werden daher nur selten genügend lang und hoch dosiert eingenommen. Verschiedene Nahrungsmittel und Darmkrankheiten stören die Eisenaufnahme (Milch, Crohn, Colitis ulcerosa, Kurzdarmsyndrom, Zoeliakie, Nahrungsmittelallergien)

Eisenzufuhr durch Infusionen

Bei Eisenmangel mit Störungen wie Müdigkeit, Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen u.a.m. sollte die Zufuhr durch Infusionen von Venofer, einer Zuckerlösung von Eisensalz erfolgen. Meist sind 700 bis 1500 mg Eisen notwendig, um die Reserven wieder zu füllen. Nach 3 Monaten muss der Ferritinwert nochmals gemessen werden und eventuell nochmals eine Infusion erfolgen, wonach je nach Ausmass des Verlustes eine Kontrolle im Abstand von 6 oder 12 Monaten genügt.

Die Eiseninfusionen sind gefahrlos. Gegenüber den früheren Präparaten, wo das Risiko eines allergischen Schocks bestand, kommt es bei den modenen Mitteln wie Venofer oder neu Ferinject ganz selten zu allergischen Reaktionen und allgemein praktisch kaum zu Nebenwirkungen (selten etwas Übelkeit und Müdigkeit nach den Infusionen, leichte Schmerzen am Einstichort)

Der grosse Vorteil der Eiseninfusionen neben der guten Verträglichkeit ist das rasche Verschwinden der Müdigkeit und der anderen Symptome.

Sollte Ihr Hausarzt keine Eiseninfusionen machen, wenden Sie sich an eines der Eisenzentren der Europäischen Aerztegesellschaft für Eisenbehandlungen Euro-fer ( www.euro-fer.net ) oder an unser Sekretariat

Weitere Infos über Eisenmangel: Beobachtungsstudie an 873 Patienten,

Eisenforum: http://www.ironforum.org/

Zurück zur Praxis