Prostatitis und andere Prostataschmerzen

Rund 40 % auch jüngerer Männer leiden irgendwann unter Schmerzen in der Prostata, beim Wasserlösen oder bei der Ejakulation. Antibiotika und Schmerzmittel sind oft ohne Wirkung und sogar Operationen lösen das Problem nicht immer. Neuraltherapie nach Huneke kann in diesen Fällen sehr oft eine grosse Hilfe darstellen.

Während das Prostatakarzinom und die benigne Prostatahyperplasie vorwiegend bei Männern über 50 auftreten, suchen jüngere Männer den Facharzt häufiger wegen mehr oder weniger akuten Schmerzen in der Prostata auf, für die eine Prostatitis verantwortlich sein kann. Die Untersuchung des Urins nach Massage der Prostata muss zeigen, ob eine Infektion mit Bakterien vorliegt. In diesen Fällen kann eine Antibiotikatherapie innert kurzer Zeit Hilfe bringen. Nicht selten finden sich keine Bakterien oder die Schmerzen klingen nach der Behandlung nicht vollständig ab und werden chronisch.

Typisch sind ein Druck- und Pfahlgefühl, Harndrang, häufiges und schmerzhaftes Wasserlösen, Schmerzen im Steiss-und Kreuzbeinbereich, Schmerzen beim Sitzen, beim Geschlechtsverkehr und Sport.

In erster Linie muss eine klassische urologische Untersuchung zeigen, ob ein Karzinom oder eine gutartige Prostatavergrösserung (BPH) vorliegt. Eine Prostatitis (Entzündung mit oder ohne Bakterien) oder Prostatodynie (Schmerzen ohne Entzündungszeichen) kann zwar mit Medikamenten wie entzündungshemmenden Rheumamitteln oder reinen Schmerzmitteln erträglich gemacht werden aber nicht immer zur Abheilung kommen.

Die Neuraltherapie nach Huneke behandelt Störungen, die nicht strukturell bedingt sind also nicht auf aktuellen Zerstörungen oder Veränderungen im Gewebe beruhen. Viele Schmerzen sind bedingt durch eine falsche Alarmsituation der vegetativen Nerven. Solche Alarmsituationen können durch akute Entzündungen, Verletzungen, Operationen oder wiederholte Traumata geringer Stärke hervorgerufen werden. Auch nach Abheilung der Grundstörung bleibt der Schmerz im Nervensystem gespeichert und verliert seinen warnenden Sinn ohne deshalb weniger beunruhigend zu sein. Mit der Zeit kann er sich auf die umliegenden Gewebestrukturen ausbreiten, ohne dass dort irgendwelche Krankheiten bestünden. Damit werden aber die Abklärungen immer komplizierter und aufwändiger.

Aus verständlichen Gründen warten die meisten Männer lange, bevor sie sich mit ihrem chronischen Leiden an einen Arzt wenden. Wenn keine infektiöse oder bösartige Krankheit vorliegt, ist das auch nicht schlimm. Die Behandlung mit Neuraltherapie erlaubt aber auch nach Jahren oft eine gute und vollständige Heilung.

Therapeutisches Vorgehen: Nach einer Allgemeinuntersuchung mit eingehender Anamnese über alle vergangenen Operationen, Krankheiten und Verletzungen inklusive psychischen Problemen wie Störungen der geschlechtlichen Beziehungen wird die Prostata mit dem schwachen lokalen Betäubungsmittel Procain leicht anästhesiert. Eventuell sind weitere Behandlungen von Narben oder Nervengewebe (Ganglien) notwendig. Nach wenigen Behandlungen tritt meist eine Besserung ein, wenn das vegetative Nervensystem richtig reagieren kann. Bei völligem Versagen muss nach anderen Störungen gesucht werden, die das System blockieren. Nach Behandlung dieser "Störfelder" kann auch die Prostata meist abheilen.

Leistungspflicht der Krankenkassen

Die Leistungspflicht für die lokale und segmentale Neuraltherapie ist seit 1.7.2011 explizit im Anhang 1 KLV erwähnt als unumstrittene, schulmedizinische diagnostische und therapeutische Lokalanästhesie. Dieser Eintrag ist definitiv und ohne zeitliche Limitation.

Die Sörfeldtherapie n. Hunecke wird bis zum Nachweis der genauen Wirkungsmechanismen noch unter die ärztlichen komplementärmedizinischen Methoden gerechnet, die bis 2016 durch die Greundversicherung übernomen werden.